Schutz vor Radon in Gebäuden. Gültiges Strahlenschutzgesetz sowie DIN/TS 18117 Teile 1 und neuer Teil 2 (2025)
Referent: Beratender Ingenieur Dipl.-Ing. Gerhard Klingelhöfer, Qualifizierter Sachverständiger für Abdichtungen und Schäden an Gebäuden, Pohlheim, Mitglied im BVS e.V.
Veranstaltungsdaten
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neu überarbeitet
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Seminar
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Termin
Freitag, 21. November 2025 (KW 47)
09:00 Uhr bis 12:15 Uhr -
Sachgebiet
Konstruktionsplanung, Technik und Ausführung -
Kennziffer
211125 K -
Fortbildungsstunden
4 -
Anmeldeschluss
07.11.2025 -
Entgelt
Frühbucher-Entgelt (Anmeldung bis 24.10.2025) 81,00 € / 90,00 € / 103,50 € / 135,00 € Reguläres Entgelt (Anmeldung ab 25.10.2025) 90,00 € / 100,00 € / 115,00 € / 150,00 €
Über den Inhalt der Veranstaltung
Ab 31.12.2018 ist das aktuelle Strahlenschutzgesetz der Bundesregierung in Deutschland gültig, wonach zum Schutz der Menschen vor ionisierender Strahlung Radonkonzentrationen in der Raumluft von Aufenthaltsräumen und Arbeitsstätten auf ca. 300 Bq/m³ (Referenzwert) zu begrenzen sind. Diese gesetzliche Vorschrift hat nun Auswirkungen auf Bestandsgebäude und Planungen von Neubauten mit Aufenthaltsräumen und Arbeitsstätten, weil dieser Referenzwert ab 1.1.2019 nicht mehr überschritten werden darf und die Bautätigen vorsorgliche bauliche oder lüftungstechnische Maßnahmen planen und ausführen sollen, um zum Gesundheitsschutz der Menschen in Gebäuden diesen Referenzwert im Jahresmittel nicht mehr zu überschreiten.
Seit September 2021 gibt es dazu das Regelwerk DIN/TS 18117 „Bauliche und lüftungstechnische Maßnahmen zum Radonschutz“, das hier im Einzelnen vorgestellt sowie Praxis orientiert erläutert wird, wobei auch auf konvektiv dichte erdseitige Bauwerksabdichtungen nach DIN 18533 und auf WU-Betonkonstruktionen nach DAfStb-Richtlinie zum Schutz gegen exhalierendes Radongas aus dem Baugrund eingegangen wird.
Weil das Strahlenschutzgesetz seit 31.12.2018 in Deutschland bundesweit gilt und für die Errichtung von Aufenthaltsräumen oder Arbeitsstätten in Gebäuden unmittelbar anzuwenden ist (ohne Übergangsfrist, ohne Bestandsschutz), liegt eine hohe Aktualität und Handlungserfordernis für Planer und Bautätige vor!
Das Seminar befasst sich mit den Grundlagen von Radon, was ist Radon und wo kommt es her, Radoneinwirkungen auf Menschen, Messverfahren, Studien und Bewertung von Radonmessungen, Radongebieten und Radonkarte für Deutschland und einzelne Bundesländer, Bedarfsplanung des Radonschutzes, erdseitigen Abdichtungen bzw. anderen baulichen und/oder lüftungstechnischen Schutzmaßnahmen gegen exhalierendes Radon aus dem Baugrund, Praxisbeispielen und bautechnischen Anwendungen für den Radonschutz von Aufenthaltsräumen und Arbeitsstätten sowie der Bewertung des Radonpotentials für gefährdete Räumlichkeiten. Erkennen von Schwachstellen und baupraktische Beispiele werden vorgestellt und diskutiert.
Seminarinhalte:
Grundlagen zu Radon und Maßnahmen zum Radonschutz
Allgemeines zu Radon, Herkunft, Wirkung auf Menschen, Vorkommen in Deutschland im Baugrund, Radonkarten und deren Aussagewert, Radongebiete, Strahlenschutzgesetz als neue „Bauvorschrift“ und Hinweise auf erdseitige Abdichtungen zum üblichen Feuchteschutz von Bauwerken, Referenzwert als Begrenzung der Radonkonzentration in der Raumluft von Aufenthaltsräumen und Arbeitsstätten, Darstellung der Regelungen in DIN/TS 18117, Fachinfos.
DIN/TS 18117 Bauliche und lüftungstechnische Maßnahmen zum Radonschutz (Teil 1 2021-09 und T2. 2025-04)
Übersicht über die vorgesehenen 2 Normenteile, Vorstellung der verschiedenen baulichen und lüftungstechnischen Schutzmaßnahmen nach dem Regelwerk, Wahl der geeigneten Schutzmaßnahmen vor Radon im Neubau und Bestand. Konvektions- und Diffusionsbetrachtungen zur Radoneindringung in Gebäude. Grundschutz oder Erhöhter Schutz am Bauwerk nach Wunsch des Bauherrn, Details und Ausführungsbeispiele sowie Hinweise zu Fehlervermeidung.
Schwarze Wanne vs. Weiße Wanne, Elementwand-Wanne, Braune Wanne, Gelbe Wanne???
Unterschiedliche erdseitige Abdichtungen und Dränung
Darstellung der verschiedenen Systeme, Vor- und Nachteile in Bezug auf den Radonschutz, Planungshinweise, Regelwerke DIN 18533 (07-2017) oder WU-Richtlinie des DAfStb. (12-2017), neues WTA Merkblatt 4-6 (12-2024) und Praxisfälle.
Risse im WU-Beton – Wie bewerten in Bezug auf Radon und was tun?
Entwurfsgrundsätze (a, b, c) nach der WU-Richtlinie, Rissbreitenbeschränkung, Möglichkeiten zur Rissvermeidung, Rissabdichtung durch Injektagen oder Abdichtungen, sind Risse beim Radonschutz in WU-Bauwerken zulässig und was ist dagegen zu tun, Zeitbetrachtungen zu Rissen, Praxisbeispiele.
Brauchen WU-Betonbauwerke bzw. Weiße Wannen Zusatzabdichtungen, z.B. Frischbetonverbundsysteme zum Radonschutz?
Denkansätze zu Zusatzabdichtungen bei Radongas oder anderen Gasen aus dem Baugrund, Sach-stand und Erläuterungen zu Frischbetonverbundsysteme (FBVS) und diesbezüglich DBV Merkblatt FBVS.
Lüftungstechnische Maßnahmen zum Radonschutz
Grundsätze zu Lüftungsanlagen zum Radonschutz, Darstellung verschiedener Lüftungssysteme als sekundäre Radonschutzmaßnahmen, Vor- und Nachteile sowie Unterschiede beim Einsatz in Neubau und Bestand, Bemessungshinweise.
Zielgruppe:
- Planer, Architekten, Ingenieure, Sachverständige
- Bautechniker, Bauunternehmer, Bauträger
- Ausführende
- Strahlenschutzinteressierte, Studenten u.a. Bauinteressierte
1 = Mitglieder der IKT
2 = Mitglieder der AKT; Mitglieder anderer Architekten- oder Ingenieurkammern der BRD; Mitglieder des BVS; Mitglieder des VBI-LV Thüringen; Angestellte im öffentlichen Dienst (nur für Tagungen)
3 = Angestellte von Mitgliedern der AKT, der IKT, des VBI-LV Thüringen oder des LVS Thüringen; ö.b.u.v. Sachverständige; Angestellte von Mitgliedsunternehmen des BIV Hessen-Thüringen oder des VbU Thüringen; Angestellte im öffentlichen Dienst; Rechtsanwälte
4 = Gäste (Normalentgelt)
Rabatte:
Seit September 2022 gewähren wir einen Frühbucherrabatt von 10 %.
Gültig für alle Entgeltstufen, sowohl für Präsenz- als auch für Onlineveranstaltungen.
Ausgenommen sind weiterbildende Studiengänge sowie der Lehrgang Fachplaner für vorbeugenden Brandschutz.
Die Entgelte werden bei rechtzeitiger Anmeldung (bis maximal 4 Wochen vor Veranstaltungsbeginn) automatisch angepasst.