Über die Bauhaus Akademie Schloss Ettersburg
Schloss Ettersburg
Vor wenigen Jahren schien Schloss Ettersburg bei Weimar dem Verfall preisgegeben: der Musenhof um Anna Amalia, das spröde Jagd- und verborgene Sommerschloss am Nordhang des Ettersberges, das Carl Alexander, den klassischen Impuls zeitgemäß interpretierend, zum Kern eines neuen künstlerischen Lebens im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, zu einem Refugium freier Geister hatte entwickeln wollen, jene frühe und ambivalente Stätte deutscher Reformpädagogik... Dieser eigenwillige, unkonventionelle Ort wurde 2008 nach einer behutsamen Sanierung durch das Bildungswerk BAU Hessen-Thüringen e.V. wieder – sogar erst eigentlich – eröffnet. Mit Übernahme und Revitalisierung des Schlosses, ein wahres Modellvorhaben, hat der gemeinnützige Bildungsträger der Bauwirtschaft eine besondere kulturhistorische und kulturelle Verantwortung übernommen. Es ist – in tiefer Würdigung der wechselhaften Geschichte – erklärtes Ziel, Weiterbildung, Forschung, akademisches Gespräch, politischen Austausch und anspruchsvolle Gesellschaftlichkeit attraktiv zusammenzuführen.
Die Bauhaus Akademie Schloss Ettersburg
Unter dem Dach des ehemaligen Jagdschlosses stehen die beiden Säulen Bauen und Bildung der im Februar 2007 gegründeten „Bauhaus Akademie Schloss Ettersburg gemeinnützige GmbH“ auf einem soliden Fundament.
Die Bauhaus Akademie Schloss Ettersburg fühlt sich den Ideen und Zielen des Bauhauses verbunden, will sie leben und fortführen. Walter Gropius schrieb in den einleitenden Zeilen des Bauhaus-Manifests im April 1919:
„Das Endziel aller bildnerischen Tätigkeit ist der Bau! Ihn zu schmücken war einst die vornehmste Aufgabe der bildenden Künste, sie waren unablösliche Bestandteile der großen Baukunst. Heute stehen sie in selbstgenügsamer Eigenheit, aus der sie erst wieder erlöst werden können durch bewußtes Mit- und Ineinanderwirken aller Werkleute untereinander. Architekten, Maler und Bildhauer müssen die vielgliedrige Gestalt des Baues in seiner Gesamtheit und in seinen Teilen wieder kennen und begreifen lernen, dann werden sich von selbst ihre Werke wieder mit architektonischem Geiste füllen, den sie in der Salonkunst verloren.“
Die Fortführung dieser Ideen versteht die Bauhaus Akademie Schloss Ettersburg (BASE) in der Konzeption und Durchführung einer praxisbezogenen Qualifizierung im Bauwesen. Mit Blick auf die Zukunft wird immer deutlicher, dass sich der Fortschritt im Bauwesen an den Schnittstellen zwischen den Disziplinen vollzieht. Daher will die BASE interdisziplinär und partnerschaftlich alle am Baugeschehen Beteiligten zu einer gemeinsamen Zielstellung zusammenbringen.
So befasst sich der Architekt mit den Besonderheiten des Brandschutzes im Erfahrungsaustausch mit der Feuerwehr, ringt der EnergieBerater mit dem HLS-Ingenieur und der Industrie um nachhaltige Lösungen, tauschen sich Handwerker, Spezialisten und Bauingenieure über Planungs- und Ausführungsmethoden aus, geben Sachverständige Erfahrungen in der Analyse, Behebung und Prävention von Bauschäden weiter, schulen Rechtsanwälte in Sachen Baurecht, qualifizieren sich Planer und Entscheidungsträger aus Bauverwaltungen in Seminaren gemeinsam weiter oder lernen Architekten die Bedürfnisse alter und behinderter Menschen sowie von Kindern kennen, um Gebäude ohne Barrieren planen und bauen zu können.
Um den gestiegenen Anforderungen an Fach- und Führungskräfte Rechnung zu tragen und damit die Zukunftsfähigkeit aller am Baugeschehen Beteiligten zu sichern, setzt die BASE auf Weiterbildung im akademischen Bereich. Die Qualifizierungsschwerpunkte liegen sowohl im bauplanerischen Fach als auch im Baumanagement. Zeitgleich mit der Gründung der Bauhaus Akademie Schloss Ettersburg wurde der Bereich „Weiterbildung für Architekten, Ingenieure und Sachverständige“ mit seinem Herzstück – der Fortbildung der Mitglieder der Architektenkammer Thüringen und der Ingenieurkammer Thüringen – als tragende Säule in die Akademie übernommen. Diese Fortbildung wurde seit Mitte der neunziger Jahre in Thüringen erfolgreich aufgebaut und kontinuierlich weiterentwickelt.
Mit Referenten, die zu den renommiertesten Vertretern ihrer Disziplinen gehören und in Zusammenarbeit mit hochkarätigen Partnern will die BASE bundesweit Wirkung entfalten. Damit steht sie für Kooperationsfähigkeit und Zukunftsorientierung des deutschen Bauwesens.
Ein harmonisches Umfeld erleichtert die geistige Arbeit.
Seit 1998 gehört Schloss Ettersburg zum UNESCO-Weltkulturerbe „Klassisches Weimar“. Durch die Revitalisierung des Schlosskomplexes als einzigartiges Kulturdenkmal ist es gelungen, die Besonderheiten des Bildungsangebotes der Akademie mit einem außergewöhnlichen Ambiente zu ergänzen. In einem inspirierenden Spannungsfeld zwischen Historie und Moderne werden in Schloss Ettersburg die Schwerpunkte Lernen und Tagen unter einem Dach vereint.
Das dreiflügelige Alte Schloss beherbergt den Akademiebetrieb mit Verwaltung, Audimax (im historischen Gewehrsaal) und Seminarräumen für 5 bis 120 Personen.
In den Obergeschossen beider barrierefrei zugänglichen Schlösser liegen die modernen und komfortablen Gästezimmer mit insgesamt 40 Betten, darunter ein behindertengerechter Raum.
Bistro und Restaurant verwöhnen die Teilnehmer mit ausgewählten Köstlichkeiten. In der Beletage des Neuen Schlosses finden im berühmten Weißen Saal mit seinen bemerkenswerten Stuckarbeiten sowohl Seminare, Symposien und Tagungen einen adäquaten Rahmen.
Besonders reizvoll bietet sich der weitläufige Schlosspark für Seminarpausen, Gruppenarbeiten und sportliche Betätigung an.
Weitere Informationen zum Schloss Ettersburg finden Sie unter:
www.schlossettersburg.de
Gastronomie:
Kaminzimmer 50 m²
Wildküche 60m²
Fürstenloge 20 m²
Bogentreppenzimmer 15 m²
Restaurant 110 m²
Café 75 m²
Terrasse
Tagungs- und Seminarräume:
Weißer Saal 80 m²
Tafelzimmer 50 m²
Gewehrsaal 170 m²
Balkensaal 80 m²
4 Seminarräume 30–80 m²
Gästezimmer:
4 Einzelzimmer
20 Doppelzimmer
4 Appartements