Brandschutz im Baudenkmal

Referent: Architekt Prof. Dr.-Ing. habil. Gerd Geburtig, Prüfingenieur für vorbeugenden Brandschutz, Planungsgruppe Geburtig, Weimar

Veranstaltungsdaten

  • hat bereits stattgefunden
  • Seminar

    vor Ort in Ettersburg bei Weimar
  • Termin

    Freitag, 27. Januar 2012 (KW 04)
    09:00 Uhr bis 16:30 Uhr
  • Sachgebiet

    Konstruktionsplanung, Technik und Ausführung
  • Kennziffer

    270112 K
  • Fortbildungsstunden

    8

Über den Inhalt der Veranstaltung

Schon bei der Erarbeitung eines Brandschutzkonzeptes für ein „normales“ Bestandsgebäude stellen sich oftmals die Fragen danach, ob noch Bestandsschutz besteht, ein Anpassungsverlangen gerechtfertigt werden kann, wie mit Nutzungserweiterungen bzw. -änderungen umzugehen ist und wie die vorgefundenen Bauteile in brandschutztechnischer Hinsicht angemessen zu beurteilen seien. Dazu kommen denkmalrechtliche Aspekte, die zusätzlich die Konflikte mit dem Brandschutz verschärfen, denn Brand- und Denkmalschutz sind gleichrangig zu behandeln.

Einerseits ist es zumeist weder möglich noch sinnvoll, eine Bewertung anhand heutiger Vorschriften oder Normen vorzunehmen, andererseits verlangen sowohl beteiligte Behörden bzw. Prüfende als auch Bauherren oftmals eine entsprechende Vorgehensweise.

Trotz zumeist nicht mehr gegebener Gültigkeit wird zunächst ein kurzer Blick in historische Dokumente geworfen, um zu verstehen, welche brandschutztechnischen Gedanken hinter bauzeitlichen Konzeptionen stecken und welcher Bestandsschutz zu berücksichtigen ist; auf die aktuelle Rechtsprechung wird dabei Bezug genommen.

Nach einer Übersicht zu den derzeit gültigen Regelungen des Brandschutzes im Bauordnungsrecht für Baudenkmale schließt sich eine Diskussion der Begriffe des Bestandsschutzes und der möglichen Gefahren beim Umgang mit historischer Bausubstanz an; die wesentliche Abgrenzung einer denkmalpflegerischen Behandlung von einer Sanierung werden ergänzend erörtert.

Ausgehend von der Risikoanalyse werden sowohl detaillierte Aspekte geeigneter Brandschutzmaßnahmen bei Baudenkmalen – insbesondere des anlagentechnischen und des organisatorischen Brandschutzes – als auch ganzheitliche Umsetzungsbeispiele erörtert, die zum Teil unter Einsatz von Brandschutzingenieurmethoden erarbeitet wurden.

Brand-, Denkmal- und Bestandsschutz, Begriffe der Gefahr

  • Problemstellungen bei Bestandsgebäuden, Sanierung und denkmalpflegerische Behandlung
  • Aktuelle bauordnungsrechtliche Regelungen
  • Einblick in historische Vorschriften
  • Bestandsschutz und Umnutzungen, Aktuelle Auslegungen und Urteile zum Bestandsschutz
  • Beurteilung der Gefahren und bauordnungsrechtliches Anpassungsverlangen
  • Umgang mit Abweichungen und Erleichterungen

Brandschutztechnische Bestandsaufnahme - Beurteilung von Risiken und Bestandsbauteilen

  • Analyse und Bewertung des Brandrisikos
  • Risikoanalyse in der Praxis
  • Mögliche Beurteilung von Bestandsbauteilen
  • Anwendung von ingenieurgemäßen Nachweisen
  • Geeignete Methodik für Brandschutzkonzepte von Baudenkmalen

Fallbeispiele aus der Praxis

  • Geeignete bauliche, anlagentechnische und organisatorische Brandschutzmaßnahmen für Baudenkmale
  • Denkmalpflegerische Behandlung und Erweiterung eines Schulgebäudes
  • Umnutzung von Versammlungsstätten
  • Brandschutzkonzept für ein denkmalgeschütztes Verwaltungsgebäude
  • Diskussion zu den vorgestellten Beispielen

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