Architektur für Menschen mit Demenz

Referent: Architektin Dipl.-Ing. Gudrun Kaiser, Aachen

Veranstaltungsdaten

  • hat bereits stattgefunden
  • Seminar

    vor Ort in Ettersburg bei Weimar
  • Termin

    Dienstag, 13. Oktober 2020 (KW 42)
    09:00 Uhr bis 16:30 Uhr
  • Sachgebiet

    Planung, Entwurf und Gestaltung
  • Kennziffer

    131020 P
  • Fortbildungsstunden

    8
  • Anzahl Teilnehmende (min/max)

    maximal 24 Teilnehmer

Über den Inhalt der Veranstaltung

In Deutschland leben ca. 1,7 Mio. Menschen mit einer Demenzerkrankung, bis 2050 wird
sich die Anzahl voraussichtlich mehr als verdoppeln. Demenz ist unheilbar und im
fortgeschrittenen Stadium heute die häufigste Ursache für den Umzug älterer Menschen
in ein Pflegeheim. Mehr als 70% der Heimbewohner sind bereits davon betroffen.
Durch das Zusammenspiel qualifizierter pflegerischer Betreuungskonzepte mit einer
bedarfsgerechten Architektur und Gestaltung des Wohnumfeldes kann die Lebensqualität
von Menschen mit Demenz - zu Hause, in Hausgemeinschaften, in Wohngruppen und in
Pflegeeinrichtungen - deutlich verbessert werden.

Das Seminar sensibilisiert für die Wahrnehmung und die Wohnbedürfnisse demenziell
erkrankter Menschen und verdeutlicht, wie die Wohnumgebung verwirrten und
pflegebedürftigen Menschen Sicherheit, Orientierung und Geborgenheit vermitteln kann.
Anhand zahlreicher realisierter Projektbeispiele werden nach Erläuterungen zum
Krankheitsbild verschiedene neue Wohnformen und Pflegemodelle, aktuelle
Entwicklungstendenzen sowie Empfehlungen zur Planung und Gestaltung von
Innenräumen und Außenanlagen für ältere Menschen mit Demenz vorgestellt.

Inhalte des Seminars:

Hintergründe zum Krankheitsbild Demenz

  • Verlauf der Demenz
  • Wahrnehmung, Kompetenzen und Defizite
  • Symptome und herausforderndes Verhalten
  • Unterstützung durch Architektur und Gestaltung

Planungsgrundlagen und Wohnformen für Demenzerkrankte

  • Gesetzliche Planungsgrundlagen aus Bau-, Heim- und Sozialrecht
  • Das Pflegeheim: Ein Auslaufmodell?
  • Kleinteiligkeit, Normalität, Nachhaltigkeit
  • Wohngruppen, Hausgemeinschaften, Quartiersprojekte
  • Neue pflegerische und bauliche Entwicklungstendenzen

Wirkung und Bedeutung von Licht, Farbe und Material

  • Nachlassen der Sinnesleistungen im Alter
  • Wahrnehmung von Licht und Farbe
  • Anregungen und Grundlagen der Farbgestaltung und Lichtplanung für Pflegebedürftige und demenzerkrankte Menschen
  • Materialschau mit Teilnehmereinbeziehung und Diskussion

Alters- und demenzgerechte Gestaltung der Wohnumgebung

  • Sicherheit, Orientierung und Geborgenheit
  • planerische Herausforderungen: Wandern, Verweilen, Orientieren
  • Barrierefreiheit – was geht bei Demenz?
  • Anforderungen an Bäder, Individual- und Gemeinschaftsräume, Sinnesgärten

Zielgruppe:
Architekten, Architekturstudenten sowie interessierte Akteure und Träger der Altenhilfe, die sich mit Wohnbedürfnissen und Wohnformen demenzerkrankter Menschen auseinandersetzen.

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