Abdichtungen von Bestandsgebäuden

Referent: Beratender Ingenieur Dipl.-Ing. Gerhard Klingelhöfer, Qualifizierter Sachverständiger für Abdichtungen und Schäden an Gebäuden, Pohlheim, Mitglied im BVS e.V.

Veranstaltungsdaten

  • hat bereits stattgefunden
  • Seminar

    vor Ort in Ettersburg bei Weimar
  • Termin

    Dienstag, 22. August 2023 (KW 34)
    09:00 Uhr bis 16:30 Uhr
  • Sachgebiet

    Konstruktionsplanung, Technik und Ausführung
  • Kennziffer

    220823 K
  • Fortbildungsstunden

    8
  • Anzahl Teilnehmende (min/max)

    max. 24 Teilnehmer

Über den Inhalt der Veranstaltung

Übersicht über Planung und Ausführung von erdberührten Abdichtungen und Innenraumabdichtungen, Regelwerke, Praxisbeispiele und Fehlervermeidung 

Auch beim Bauen im Bestand ist der Kampf gegen das Wasser am Bau sehr wichtig. Dabei sind häufig auch Abdichtungen erdberührter Bauteile und Innenraumabdichtungen im Hochbau zu beurteilen, neu zu planen und auszuführen. Auch Abdichtungen unterliegen einem allmählichen Verschleiß und müssen ggf. ertüchtigt, instandgesetzt oder erneuert werden. Das Seminar geht auf Grundlagen zu den jeweiligen Wassereinwirkungen, Abdichtungs- und Bestandbeurteilungen, aktuelle Regelwerke (z.B. WTA-Merkblätter, DIN 18533, DIN 18534 u.a.), Dränanlagen nach DIN 4095, Auswahl geeigneter Abdichtungsbauarten und Stoffe, Praxisbeispiele und Fehlervermeidung ein. Anders als im Neubau ist beim Bauen im Bestand zuerst eine Bestandsanalyse und eine Bedarfsplanung erforderlich, bevor man in die bautechnische Auswahl von Abdichtungs- und Feuchteschutz¬maßnahmen einsteigen kann. Außerdem gibt es für die Abdichtung bestehender Bauten auch spezielle Verfahren, die es zu kennen gilt, um sie richtig und erfolgreich einsetzen zu können. Außer den hautförmigen Außenabdichtungen (nach DIN 18533 und DIN 18534), sind auch Querschnittsabdichtungen, Innenabdichtungen, Injektionen, Gelschleier und wasserundurch¬lässige Betonkonstruktionen im Bestand u.a. möglich, auf die im Seminar im Einzelnen eingegangen wird. Des Weiteren wird über Radonschutzmaßnahmen (E DIN/TS 18117) nach gültigem Strahlenschutzgesetz für Aufenthaltsräume und Arbeitsstätten im Bestand informiert.

Besonders wird auch auf die Festlegung der jeweiligen Wassereinwirkungen aus dem Baugrund, den Bemessungswasserstand für das erdberührte Bauwerk sowie den Feuchteschutz von Keller- und Untergeschoßbereichen eingegangen, für die eine höherwertige Nutzung, z.B. als Wohnraum oder Büro, vorgesehen ist. Hierbei werden auch die Unterschiede, Abgrenzungen und Übergänge zu Wasserundurchlässigen Konstruktionen aus Beton (nach DAfStb. WU-Richtlinie) und anderen Abdichtungsverfahren erläutert.
Des Weiteren wird auch auf Wassereinwirkungen bei Feucht- und Nasssräumen in Bestandsgebäuden sowie deren Abdichtungserfordernis eingegangen (s. DIN 18534).

Vorgestellt und erläutert werden folgende Regelwerke:

  • DIN 18533: Abdichtungen für erdberührte Bauteile

Was bietet DIN 18533 für Abdichtungen im Bestand – z.B. Klassifizierungen für Wassereinwirkungen, Risse u. Rissüberbrückungen, Nutzungen, Kombiabdichtungen u.a., Wie findet man die fachgerechte, jeweils passende Abdichtung? Begriffe nach DIN 18195, Bestätigungsprüfungen nach Beiblatt 2. sowie Zuordnung der Anwendungsgebiete der fünf neuen Abdichtungsnormen, Abdichtungen gegen Radon aus dem Baugrund und Forderungen zum Radonschutz nach neuem Strahlenschutzgesetz werden vorgestellt. Abdichtungstechnische Fragen werden behandelt, wie z.B. welchen Einfluss hat eine Dränung nach DIN 4095 auf die Wahl der Abdichtung? Wie vermeidet man Stauwasser an erdberührten Bauteilen und was bedeutet ein Bemessungswasserstand auf Geländeoberfläche (BWS auf GOK)?
Baupraktische Hinweise für die Planung, Überwachung und Ausführung erdseitiger Abdichtungen sowie Beispiele aus der Praxis. Abdichtungen bei hochwertiger Raumnutzung.

  • DIN 4095 Dränanlagen zum Schutz baulicher Anlagen

Dränanlagen zur Vermeidung von aufstauenden Wasser an erdberührten Bauteilen sind im Gebäudebestand häufig vorhanden und können altersbedingt Funktionsstörungen aufweisen, die zu Feuchteschäden führen können. Außerdem gibt es oft auch Instandsetzungs- und Erneuerungsbedarf an alten Dränanlagen im Bestand. Die DIN 4095 zur Planung, Bemessung und Ausführung von Dränanlagen aus dem Jahre 1990 wird derzeit umfänglich überarbeitet. Ein aktuelles Merkblatt des Verbandes baugewerblicher Unternehmer Hessen gibt gute Hinweise für moderne Dränanlagen und wird im Seminar vorgestellt. Zukünftig wird es immer schwerer und teurer werden das gesammelte Dränwasser in öffentliche Kanalisation abzuleiten, so dass hierfür neue Lösungen (z.B. Versickerungs- und Nutzanlagen o.ä.) gebraucht werden, auf die das Seminar auch eingeht.

  • DAfStb Richtlinie für wasserundurchlässige Konstruktionen aus Beton

Übersichtsdarstellung von grundsätzlichen Inhalten der sog. WU-Richtlinie in Bezug auf Anwendungen bei Bestandsbauten und nachträglichen WU-Betonwannenkonstruktionen. Vorstellung von Auswahlkriterien, Unterschiede zum Neubau, Praxisbeispiele und Hinweise zur Fehlervermeidung sowie zu nachträglichen Abdichtungen von undichten WU-Betonbauteilen.

  • WTA Merkblatt 4-6 Nachträgliche Abdichtungen erdberührter Bauteile

Vorstellung der Inhalte des aktuellen WTA-Merkblatt 4-6, Bestandsuntersuchungen, Eignung verschiedener Abdichtungs- oder Feuchteschutzmaßnahmen im Bestand, Auswahlkriterien, Injektagen, Gelschleier, Querschnittsabdichtungen, alternative Verfahren, Erfolgsaussichten.

  • DIN 18534: Abdichtungen von Innenräumen

Was braucht der Bestand für Innenraumabdichtungen und welche Bestandsänderungen führen zur Abdichtungserfordernis?
Was regelt Din 18534 – z.B. Wassereinwirkungsklassen, Rissklassen u.a., wie findet man die fachgerechte, passende Abdichtung für die jeweilige Anwendung und Einwirkung?
Neuaufnahme von Verbundabdichtungen AIV-Flüssig, AIV-Bahnen und ggf. AIV-Platten.
Wie sind Details bei Innenraumabdichtungen geregelt und wie sind niveaugleiche Duschen und Türschwellen auszuführen? Abdichtungen unter Wannen oder alternative Wannenrand¬anschlüsse. Entsprechen Bahnen- oder Plattenartige Verbundabdichtungen bereits den anerkannten Regeln der Technik? Welche Abdichtung passt zu welchem Bestand?

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