Gestaltungsqualität überzeugend vermitteln - Mit Körperbewusstsein kommunizieren

Wer Gestaltungsqualität vermittelt, weiß: Worte und Bilder reichen oft nicht aus. Entscheidend ist, wie wir auftreten und körperlich kommunizieren – was wir als Person ausstrahlen. Doch genau da liegt die Herausforderung: Körperliche Reaktionen und Gefühle entstehen unbewusst – bevor bewusste Gedanken sie erfassen. Kommunikation ist vor allem affekt- und körpergesteuert. Darum sind Standard-Kommunikationsregeln – selbst für Körpersprache – oft nicht zielführend. Sie funktionieren nur im Kopf, aber nicht dort, wo Kommunikation tatsächlich stattfindet.

Die Praxis zeigt: Gerade im digitalen Raum wird die Bedeutung von Präsenz und Körperbewusstsein deutlich und besonders spürbar. Der direkte Blickkontakt und die räumliche Nähe fehlen – kleine, vertrauensbildende Gesten gehen verloren. Doch es gibt Strategien, die auch digital funktionieren.

Interoception – das bewusste Wahrnehmen innerer Körpersignale – macht diese unbewussten Prozesse sichtbar. Das ist der Ausgangspunkt: Von hier aus lassen sich Nervensystem, Gefühlslage und Ausstrahlung beeinflussen. Und damit die Wirkung der eigenen Kommunikation.

Seminar-Aufbau und -Methode:

Das Seminar verbindet theoretische Impulse mit interaktiven Workshop-Phasen. Sie lernen Kommunikationsmodelle und wissenschaftliche Hintergründe aus Neurowissenschaft, Emotions- und Embodiment-Forschung kennen. Sie verstehen, wie Gefühle, Gedanken und Körperreaktionen zusammenwirken und wie Sie dies nutzen können. Sie erproben und vertiefen das Gelernte in praktischen Übungen und analysieren Praxisbeispiele.
Besonderes Augenmerk liegt auf Bodyfeedback – dem bewussten Wahrnehmen und Nutzen körpereigener Signale – und neuro-affektiven Techniken zur gezielten Beeinflussung von Nervensystem und Gefühlslage.

Inhalt:

Abgestimmte Einheiten aus Theorie und Praxis: Kurzvorträge, angeleitete Übungen / interaktive Workshop-Phasen mit inhaltlichen Schwerpunkten jeweils im Kontext Präsenz und online:

• Wahrnehmung von Gestaltungsqualität; Emotionale vor rationaler Verarbeitung; neuro-ästhetische Forschung; Gestaltung „spricht"
• Verbindung von Körper, Gefühlen, Gedanken und Verhalten; Konstruktion von Emotionen; Wissenschaftliche Grundlagen
• Nervensystem-Regulation und Präsenz; Dysregulation und Ausstrahlung; praktische Techniken zur Selbstregulation; innere Ruhe und authentische Präsenz
• Körpersignale und ihre Wirkung; empirische Befunde zu Glaubwürdigkeit und Wahrnehmung; kulturelle Kontexte und Grenzen
• Automatische Synchronisation; biologische Grundlagen; Verhältnis Authentizität und Technik
• Verbale und non-verbale Kommunikation / Multi-Modal Argumentation; Kongruente Kommunikation
• Praktische Szenarien; Strategien für schwierige Gespräche; Umgang mit Widerstand und Skepsis

Zielgruppe:

Das Seminar richtet sich an Schaffende aus den Bereichen Architektur, Landschaftsarchitektur,
Stadtplanung und Innenarchitektur, die in den Feldern Entwurf, Wettbewerb, Präsentation, Öffentlichkeitsarbeit und / oder im Planungsdialog aktiv sind und die …

• sich mehr Sicherheit und Klarheit in der Kommunikation und Vermittlung von Gestaltung wünschen,
• bereit sind, sich auf persönliche Reflexion und neue Erfahrungen einzulassen,
• Interesse an wissenschaftlich fundierten Ansätzen der Gesprächsführung und Körperwahrnehmung haben,
• Humor, Offenheit und Toleranz mitbringen.

Es sind keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich.